Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch: Tipps & Beispiele
Eine gelungene Selbstpräsentation hinterlässt einen bleibenden Eindruck im Vorstellungsgespräch und kann entscheidend für Ihre Karriere sein. Was gehört zu einer überzeugenden Selbstpräsentation? Wie bereiten Sie sich darauf vor? Hier gibt es praktische Tipps, wie Sie Ihren beruflichen Werdegang, Ihre Persönlichkeit und Ihre Motivation authentisch vermitteln können und im Vorstellungsgespräch als perfekter Kandidat für Ihren zukünftigen Arbeitgeber abschneiden.
Wieso die eigene Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch so wichtig ist
In der Selbstvorstellung möchten die Personaler etwas über Ihre persönlichen und beruflichen Qualitäten wissen. Die Selbstdarstellung im Vorstellungsgespräch ist so bedeutsam, weil Sie sich in nur kurzer Zeit selbst darstellen. Das heißt, dass diese erste Vorstellung wirklich überzeugend sein muss, damit Sie die Stelle erhalten. Weiterhin erfahren die Personaler, wie gut Ihre kommunikative Präsentationsfähigkeit ist und achten auf Motivation und Professionalität. Wenn Sie sich beispielsweise während des Vorstellungsgesprächs in Widersprüche verwickeln, wird das schnell bemerkt und hinterlässt keinen guten Eindruck. Die Personaler sehen so des Weiteren, ob es Unwahrheiten in Ihrer schriftlichen Bewerbung und Ihrem Lebenslauf gibt.
Mehrere Punkte werden von den Personalern bei der Selbstpräsentation besonders beachtet:
- Selbstbewusstsein und Professionalität
- ehrliches Interesse, Motivation
- Wissen über das Unternehmen
- Kongruenz zwischen Selbstpräsentation und Bewerbung
- Authentizität
- Leistungsbereitschaft
- gesellschaftliches Engagement
- notwendige Skills/Qualifikation und Eignung für die Stelle
- Sozialkompetenz und Kommunikationsfähigkeit
- Struktur und Organisation
Aufbau einer erfolgreichen Selbstpräsentation
Bei der Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch sollten Sie strukturiert vorgehen und gut organisiert sein. Die Präsentation dauert im Schnitt nur zwei bis fünf Minuten. Folgende Punkte sollte sie beinhalten:
- Name, Alter und Herkunft
- Ausbildung und Abschluss
- Grund für die Ausbildung/das Studium
- Praktika, berufliche Praxiserfahrung, Auslandserfahrung
- Motivation für die Stelle, persönliche Interessen
Sie können sich bei der Selbstpräsentation an diesen drei Bausteinen orientieren: Ich bin (kurze persönliche Vorstellung) – ich kann (beruflicher Werdegang, bisher gesammelte Erfahrungen und Kompetenzen) – ich will (Motivation für und Erwartungen an den neuen Job).
Die richtige Vorbereitung für die Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch
Zuallererst sollten Sie über die Firma und die neue Stelle recherchieren. Welche Anforderungen gibt es? Fragen Sie sich, warum ausgerechnet Sie für diesen Arbeitsplatz ausgewählt werden sollten.
Denken Sie darüber nach, welchen Eindruck Sie bei Ihrem Gesprächspartner im Vorstellungsgespräch hinterlassen wollen und wie Sie diesen auch verdeutlichen können.
- Warum ist diese Stelle für Sie interessant?
- Warum sind Sie dafür geeignet?
- Wie bereichern Sie das Unternehmen?
- Warum interessieren Sie sich für die Branche?
Legen Sie bei der Selbstpräsentation Wert auf Ihre Kompetenzen und Erfahrungen. Seien Sie dabei präzise und gehen Sie bei Ihrem Lebenslauf nur ins Detail, wenn es für den Job relevant ist. Schließlich haben Sie nur einige Minuten Zeit für Ihre Vorstellung. Achten Sie deshalb auch auf gute Formulierungen. Weiterhin sollten Sie den Aufbau Ihrer Selbstpräsentation genau und überlegt strukturieren, so wie oben beschrieben.
Es ist notwendig, dass Sie Ihre Selbstvorstellung für das Vorstellungsgespräch oft einüben. Schließlich wollen Sie überzeugen! Perfekt wäre es außerdem, wenn Sie dies vor einem Spiegel trainieren. So sehen Sie ihre Mimik und Gestik und wie Sie nach außen wirken. Alternativ können Sie sich auch selbst filmen oder Freunde hinzuziehen. Denn die nonverbale Kommunikation ist in der Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch ebenfalls von großer Bedeutung.
Tipps & Beispiele einer überzeugenden Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch
Wenn Sie gut vorbereitet sind und sich sicher fühlen, können Sie zudem noch folgende Tipps beherzigen, um in Ihrer Selbstvorstellung einen Erfolg zu erzielen:
- Behalten Sie den roten Faden in Vorstellungsgespräch und verstricken Sie sich nicht in unwichtige Details
- Benennen Sie persönliche Erfolge und übertragen Sie Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten auf die ausgeschriebene Stelle
- Formulieren Sie Ihre relevanten Eckdaten aus, vor allem in Bezug auf den Mehrwert, den Sie dem Unternehmen bieten können
- Bleiben Sie bei der Wahrheit und strahlen Sie Authentizität aus
- Sprechen Sie die Personen beim Vorstellungsgespräch beim Namen an und achten Sie auf eine offene und gezielte Körpersprache
- Sorgen Sie für abwechselnden Blickkontakt zu den Personalverantwortlichen und einen motivierten Tonfall in der Selbstpräsentation
Um herauszufinden, welche Ihrer Kenntnisse, Erfahrungen und Fähigkeiten zur gewünschten Stelle passen, können Sie sich für die Präsentation folgende Fragen stellen:
- Welche beruflichen Erfolge hatten Sie in Ihren früheren Stellen?
- Was löst bei Ihnen Begeisterung aus?
- Was ist Ihre Motivation?
- Welche Qualifikationen, Fähigkeiten und Kenntnisse besitzen Sie?
- Welche wichtigen Punkte gab es in Ihrem beruflichen Lebenslauf?
Im Folgenden veranschaulichen wir die „Ich bin, ich kann, ich will-Regel“ an zwei praktischen Beispielen. So kann eine überzeugende Selbstpräsentation in einem Vorstellungsgespräch aussehen:
Beispiel 1:
(Ich bin) Ich freue mich sehr über die Einladung zum Bewerbungsgespräch und möchte mich nun kurz vorstellen. Mein Name ist Natascha N. und ich bin 33 Jahre alt. Ich komme aus Deutschland und habe meinen Bachelor im Studiengang „Soziale Arbeit“ an der Hochschule XY im Jahr 2017 abgeschlossen.
(Ich kann) Ich habe lange Zeit bei der Lebenshilfe A gearbeitet und konnte Einblicke in den Berufsalltag der Sozialen Arbeit erhalten. Dabei habe ich im Rahmen des Trägers Menschen mit einer geistigen Behinderung im Alltag begleitet. Dort hatte ich auch Kontakt zu Klienten mit psychischen Erkrankungen und festgestellt, wie interessant die Arbeit mit diesen Menschen ist. (Ich will) Deswegen möchte ich gezielt mit psychisch kranken Klienten zusammenarbeiten. Somit kam ich auf Sie, da Sie jemanden suchen, der Erfahrung im sozialen Bereich hat und zudem Begeisterung und Motivation mitbringt. Meine Fähigkeiten und mein Engagement passen in meinen Augen gut zu Ihrem Unternehmen. Ich bin mir sicher, dass ich dieses dadurch bereichern kann.
Beispiel 2:
(Ich bin) Ich habe sehr früh gemerkt, dass ich mit Menschen arbeiten möchte. Deshalb habe ich nach meinem Fachabitur Soziale Arbeit studiert. Meine Stärken waren schon immer eine gute Organisation, meine große Teambezogenheit und viel Empathie. (Ich kann) In mehreren Praktika, die ich in einem psychiatrischen Krankenhaus absolvierte, merkte ich, dass ich einen starken Bezug zu psychisch erkrankten Patienten habe. Weswegen ich beschlossen habe, in diesem Rahmen zu arbeiten.
In meiner jetzigen Stelle bereite ich psychisch und suchterkrankte Menschen in Übergangseinrichtungen darauf vor, wieder Fuß im Leben zu fassen. Ich beschäftige mich dabei mit ihren Ressourcen, führe Reflexionsgespräche, erledige formelle Angelegenheiten, organisiere Freizeitaktivitäten und vieles mehr. Durch das Einführen meines erarbeiteten Punktesystems hat sich die Rückfallquote der Klienten um 20 Prozent gesenkt. (Ich will) Meinen Spaß am Arbeiten, sowie meine teambezogenen Fähigkeiten möchte ich auch in das neue Unternehmen einbringen.
Im Vorstellungsgespräch ist es bei der Selbstpräsentation wichtig, aus der Menge der anderen Bewerber positiv herauszustechen und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Überlegen Sie sich davor, welches Bild Sie von Ihnen bei den Personalern vermitteln möchten und üben Sie das Gespräch in der Vorbereitung vorher ein. Sie sind nun bereit und es fehlt nur noch das passende Vorstellungsgespräch? Dann bewerben Sie sich auf unserer Jobbörse rz-stellen.de und finden Sie Jobs in Koblenz, Neuwied Andernach und Umgebung!