Elternzeit im Lebenslauf: Tipps & Beispiele für Formulierungen

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Elternzeiten stellen für jede Mutter und jeden Vater eine wichtige Auszeit dar, da sie während dieses Zeitabschnitts einen intensiven Umgang mit ihren gerade geborenen Kindern haben. Doch wie lassen sich solche Phasen optimal im Lebenslauf darlegen, ohne dass Personaler diese als berufliche Lücken wahrnehmen? Im Artikel geben wir Ihnen praktikable Tipps und Beispiele für durchdachte Formulierungen innerhalb Ihres beruflichen Werdegangs im Lebenslauf. So sind Sie in der Lage, als frische Eltern mit Ihrer speziellen Auszeit sogar noch zu punkten. Erfahren Sie, wie Sie Ihre erworbenen Kompetenzen aus der Elternzeit geschickt im beruflichen Lebenslauf angeben und so potenzielle Arbeitgeber von Ihren Fähigkeiten überzeugen.

Was bedeutet Elternzeit und ist ihre Angabe im Lebenslauf Pflicht?

Die Elternzeit ist eine gesetzlich geregelte Auszeit vom Berufsleben. Eltern verfügen so über einen juristisch verbrieften Rechtsweg, eine bestimmte Periode zur Betreuung und Früherziehung ihrer Kleinkinder zu beanspruchen. Diese begrenzte Zeit ermöglicht jungen Eltern, sich intensiv um ihr Baby zu kümmern – ohne ihren Arbeitsplatz zu gefährden. In Deutschland haben sowohl Mutter als auch Vater Anspruch auf bis zu drei Jahre Elternzeit pro Kind. Die gesetzlich geschützte Auszeit ist zwischen beiden Eltern flexibel aufteilbar.

Eine Angabe der Elternzeit innerhalb des beruflichen Werdegangs wurde vom Gesetzgeber nicht obligatorisch vorgeschrieben. Es ist jedoch ratsam, diesen markanten Abschnitt im Lebenslauf transparent und positiv darzustellen. Solches Vorgehen hilft, sichtbare Lücken im Lebenslauf plausibel zu begründen. So dokumentieren Sie Ihrem potenziellen Arbeitgeber, dass Sie eine verantwortungsvolle und familienfreundliche Einstellung innerhalb Ihrer biografischen Entwicklung praktizieren. Eine ausgeklügelte Verschriftung Ihrer erworbenen Erfahrungen aus zurückliegenden Elternzeiten im Lebenslauf betont überdies berufliche Kompetenzen wie effektives Zeitmanagement, Organisationstalent und Fertigkeiten zum effizienten Multitasking.

Die Elternzeit im Lebenslauf – bestmögliche Ausdrucksformen für Ihre Bewerbung

Das unverkrampfte Angeben der Elternzeit im Lebenslauf ist die perfekte Chance, Ihre angeeigneten Fähigkeiten und Erfahrungen deutlich zu artikulieren. Hier sind Tipps und Beispiele für kluge Formulierungen innerhalb Ihrer Bewerbung beim zukünftigen Arbeitgeber:

Machen Sie Angaben zu Ihrer Elternzeit unter Einhaltung der üblichen Form des Lebenslaufs

Schreiben Sie im Lebenslauf beim beruflichen Werdegang beispielhaft: Elternzeit (01/2018 – 11/2019): Betreuung und Erziehung meiner Tochter Anja: Entwicklung von Organisationstalent und Fertigkeiten zum Multitasking.

Legen Sie Nachdruck auf die Entfaltung latenter Begabungen

Eindrucksvolle Schilderungen im Lebenslauf sind: Elternzeit (03/2021 – 10/2022): Zugewinn an Fähigkeiten beim Zeitmanagement sowie an Kompetenzen in der Konfliktlösung aus der Betreuung meiner Kinder.

Der dritte Rat für Ihre Bewerbung: Weiterbildungen in der Elternzeit angeben

Ein Musterbeispiel für abgeschlossene Weiterbildungen in Ihrem Lebenslauf: Elternzeit (01/2023 – 09/2023): Teilnahme an webbasierten Lernkursen für eine bessere Kommunikation im Management.

Pluspunkt für ein künftiges Arbeitsverhältnis: den gelungenen Wiedereinstieg nicht verschweigen

Ein beredtes Fallbeispiel ist: Elternzeit (04/2023 – 03/2024): erfolgreicher Wiedereinstieg ins Berufsleben als Finanzberater durch Praktizierung erworbener Sozialkompetenzen wie Empathie und aktives Zuhören.

Bedenken Sie: Eine glaubwürdige Integration von Elternzeiten in den Lebenslauf ist ein Plus

Das letzte Praxisbeispiel: Elternzeit (05/2021 – 01/2023): Förderung meiner beruflichen Entwicklung durch die Betreuung meines Sohnes Max und Teilnahme an relevanten Weiterbildungen während der Elternzeit.

Durch clevere, konsistente Darstellungen Ihrer Elternzeit im Lebenslauf beweisen Sie möglichen Arbeitgebern: Dieser Zeitraum war ein wertvoller Abschnitt meiner persönlichen und beruflichen Fortentwicklung.

Warum betrachten manche Arbeitgeber die Elternzeit als Lücke im Arbeitsverhältnis?

Mancherlei Arbeitgeber betrachten die Elternzeit als Lücke im Arbeitsverhältnis aus unterschiedlichen psychologischen und wirtschaftlichen Erwägungen heraus:

  • Produktivität und Kontinuität: Insbesondere Personaler befürchten, dass eine längere Unterbrechung der beruflichen Biografie die Arbeitsfähigkeit, Leistungsbereitschaft und Produktivität des Mitarbeiters beeinträchtigt. Sie vermuten öfter, dass es geraume Zeit braucht, nach der Elternzeit wieder auf das gleiche Leistungsniveau zu kommen.
  • Verlust von Know-how und spezifischem Fachwissen: Während längerer Elternzeiten geschieht es leicht, dass sich die Anforderungen und Technologien im Marktsektor verändern und weiterentwickeln. Arbeitgeber unterstellen gern, dass etwaige Mitarbeiter nicht mehr auf dem neuesten beruflichen Stand sind und darum für ihre Wiedereingliederung kostenaufwendige Zusatzschulungen oder unproduktive Einarbeitungsphasen brauchen.
  • Psychologische Stereotype: Es finden sich zudem bei Personalern psychologische Vorurteile, dass eine Mutter oder ein Vater nach der Elternzeit weniger engagiert oder verfügbar ist. Der Grund dafür: Den Elternteilen wird eher nachgesagt, dass sie nach der Geburt von Kindern mehr familiäre Verpflichtungen haben.
  • Unerwünschte Karriereunterbrechung: Viele Arbeitgeber interpretieren eine längere Auszeit vom festen Arbeitsverhältnis als nachteilige Unterbrechung der Berufskarriere. Personaler könnten annehmen, dass der potenzielle Mitarbeiter während der Elternzeit keine fachbezogenen Fortschritte macht und darum einen geringeren Marktwert besitzt.

Alle aufgeführten Ursachen bei der Arbeitgeberseite spiegeln eher die Vorurteile und Unsicherheiten der Personalchefs wider als reale Fähigkeiten oder das Engagement der Fachkraft nach der Elternzeit. Es ist wichtig, diese Bedenken bei Vorstellungsgesprächen offen anzusprechen.

Hierbei geht es darum, die in der Elternzeit erworbenen Kompetenzen positiv hervorzuheben. Ein Verschweigen dieses Potenzials ist bereits beim Bewerbungsschreiben nachteilig. Stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel – das Angeben von genutzten Elternzeiten im Lebenslauf ist für den Erfolg Ihres Wiedereinstiegs essenziell.

Wie reagieren Sie bei negativen Thematisierungen von Elternurlaub beim Vorstellungsgespräch?

Falls Ihre Elternzeit im Vorstellungsgespräch negativ gedeutet wird, sollten Sie professionell, selbstbewusst und sachlich darauf reagieren. Hier sind maßgebliche Insider-Tipps:

  • Bleiben Sie innerlich und äußerlich gelassen: Nehmen Sie Negativkommentare oder offensive Fragen zur Elternzeit nicht persönlich. Bleiben Sie ruhig und auf das Thema Bewerbung konzentriert.
  • Betonen Sie die genutzten Freiräume und Ihren ureigenen Marktwert: Weisen Sie darauf hin, dass die zurückliegende Elternzeit Ihre beruflichen Fähigkeiten gestärkt hat – beispielsweise im Zeitmanagement, bei der Stressresistenz oder der Selbstorganisation. Solche individuellen Kompetenzen sind im Arbeitsalltag besonders gefragt. Hierzu ein markantes Beispiel für eine smarte Formulierung: „Die Elternzeit half mir, meine Fähigkeiten zur Arbeitsorganisation proaktiv weiterzuentwickeln, was sich positiv auf die Effizienz meine Arbeitsweise auswirkt.“
  • Lenken Sie das Thema gegebenenfalls um: Führen Sie das Bewerbungsgespräch behutsam zurück auf Ihre unverwechselbaren Qualifikationen und Ihre Motivation für die fachliche Position. Das typische Musterbeispiel: „Ich verstehe die Herausforderungen im Berufsalltag sehr gut und freue mich darauf, mit meinem Fachwissen und Engagement zum Erfolg Ihres Arbeitsteams beizutragen.“
  • Im äußersten Notfall – setzen Sie höflich Grenzen: Sollte die betreffende Frage zu Ihrer letzten Elternzeit diskriminierend auf Sie wirken, weisen Sie höflich, aber bestimmt darauf hin. Beispiel: „Jede berufliche Freistellung von Eltern ist ein gesetzlich garantiertes Rechtsgut, das nichts über mein Arbeitsvermögen aussagt. Gern beantworte ich Ihre weiteren Fragen zu meinen fachlichen Qualifikationen.“

Alle diese Insider-Tipps sollten Ihnen behilflich sein, beim Vorstellungsgespräch professionell aufzutreten und Ihre persönlichen Stärken zu präsentieren. Jetzt fehlt Ihnen nur noch die Einladung zum Vorstellungsgespräch: Finden Sie in unserer Jobbörse rz-stellen.de Ihren Traumjob, bewerben Sie sich und überzeugen Sie im Vorstellungsgespräch von Ihren Fähigkeiten.