Bestbezahlte Berufe 2022: Jobs, bei denen man extrem viel verdient

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„Sehr gut bezahlt“ – oft lässt sich schon aus den Einstiegsgehältern bei manchen Berufsgruppen ablesen, wie sich die künftige „finanzielle“ Karriere gestalten könnte. Es muss ja nicht gleich der rare und einmalige Beruf eines Bundespräsidenten (2022 sollen es rund 214.000 Euro sein), eines Bundeskanzlers (das sind ca. 360.000 Euro) oder der eines Astronauten bei der ESA (ca. 55.000 Euro) sein. Das Statistikportal Statista liefert zu den Berufen mit Bestbezahlung 2022 eine aktuelle Erhebung: Danach verspricht das durchschnittliche Bruttoeinstiegsgehalt für Hochschulabsolventen mit Promotion in der Rechtswissenschaft rund 61.000 Euro Jahresgehalt den höchsten Wert.

Die bestbezahlten Berufe finden sich traditionell auch in der Medizin, insbesondere bei Fachärzten und leitenden Ärzten sowie auch bei Apothekern. Bei Berufen mit Studienabschlüssen in der Medizin beträgt das Einstiegsgehalt rund 58.700 Euro. Der Beruf des Arztes und des Apothekers erfordert eine hohe Verantwortung für die Gesundheit von Menschen und ein hohes Maß an Fachwissen. Arztberufe sind zudem oft mit längeren Arbeitszeiten und wenig Freizeit verbunden. Grundsätzlich gibt es in Deutschland eine hohe Nachfrage nach medizinischen Dienstleistungen und eine relative Knappheit an Ärzten, insbesondere in bestimmten Fachbereichen wie der Chirurgie oder der Inneren Medizin sowie bei Hausärzten in ländlichen Regionen. Das trägt dazu bei, dass Ärzte in diesen Bereichen höhere Gehälter erzielen können.

Bei den momentan nicht minder nachgefragten Jobs in der Informatik sind es rund 46.800 Euro im Einstieg. Dicht darauf folgen die Gehälter im Wirtschaftsingenieurswesen und in den Naturwissenschaften mit den entsprechenden Abschlüssen.

Rechtsanwälte können später dann auch außerhalb von Anwaltskanzleien ein hohes Gehalt verdienen, beispielsweise in leitenden Positionen in der Wirtschaft oder als juristische Berater in Spezialgebieten wie Unternehmensfusionen, Kartellrecht oder Umweltrecht. Richter und Staatsanwälte im höheren Dienst werden nach der Bundesbesoldungsordnung R (Anlage III) bezahlt. Innerhalb einer Beamtenlaufbahn und der Besoldung kann es allerdings große Gehaltsspannen geben und die Höhe des Gehalts von vielerlei Faktoren abhängen, darunter der Art des Richterjobs, der Bundes- oder Landeszuständigkeit, der Grundgehaltsstufe, der Erfahrung und den Qualifikationen eines Richters bis zu seinem Dienstalter etc. Das bewegt sich von Grundgehältern der Stufe R2/1 ab 5.500 Euro bis zu Gehältern der Stufe R10/1 bis rund 15.000 Euro.

MINT-Berufe sind 2022 die Innovationstreiber

Zu den bestbezahlten Berufen in Deutschland zählen auch Tätigkeiten in den MINT-Fächern: Mathematiker, Informatiker, Naturwissenschaftler und technische Berufe. Besonders in hochspezialisierten Bereichen wie der Chemie- und der Pharmaindustrie, wo geforscht und entwickelt wird, locken Einstiegsgehälter bis zu 60.000 Euro. Ingenieure, Elektrotechniker und besonders natürlich Informatiker sind überall dort gefragt, wo es jetzt gilt, die digitale Transformation in den Unternehmen zu forcieren und innovative digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln. Berufe in Schnittstellenfeldern wie der FinTech- und der InsurTech-Branche gehören dazu, wo die Bezahl- und Versicherungsinstrumente von morgen entstehen. Wer es im Feld Informationstechnologie sogar bis zum Chief Information Officer (CIO) schafft, kann je nach Berufserfahrung bis zu 200.000 Euro und mehr jährlich beziehen.

Andere C-Level-Führungskräfte in Konzernen, wie Chief Executive Officer (CEO), Chief Financial Officer (CFO) und Chief Operating Officer (COO), können entsprechend ihrer gesamtunternehmerischen Verantwortung ebenfalls sehr beeindruckende Einkommen erzielen. Manager von Unternehmen wie Siemens, Mercedes-Benz, SAP und RWE bewegen sich da bereits in Dimensionen von rund 5 Millionen Euro aufwärts. Die CxO-Positionen in DAX-Konzernen erhalten darüber hinaus oft noch Zusatzleistungen wie Aktienanteile.

Doch bis hinein in diese Gehaltsklassen ist es auch ein entsprechend langer Karriereweg.

Was braucht es, um an gut bezahlte Jobs zu kommen?

Mit einer Promotion, einem Diplom und vergleichbaren Studienabschlüssen hat man bessere Chancen auf die bestbezahlten Berufe. In der Regel wird besser bezahlt, weil diese Abschlüsse als Nachweis für erhöhte Fähigkeiten und Kenntnisse in einem bestimmten Fachgebiet gelten. Eine Promotion ist zudem mit einer längeren und intensiven Ausbildung verbunden. Wer sich dafür entscheidet, setzt sich hohen Anforderungen aus und investiert viel Zeit, Energie und auch Geld in seine Ausbildung. Diese Investition wird entsprechend auch mit höheren Einkommen vergütet – insbesondere in den Berufen, in denen die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften sehr hoch ist und in den Berufen, die mit hoher Verantwortung einhergehen.

Es kommt auch darauf an, in welchem Umfeld man nach dem Studienabschluss Fuß fassen kann: Sind es beispielsweise renommierte Institutionen und Labore, große Kanzleien, Schlüsselindustrien oder bekannte Unternehmensmarken als Arbeitgeber? Ist man in besonders hoch spezialisierten Forschungsfeldern wie Biotech tätig? Oder in einer Branche, die auf Zukunftstechnologien wie Cloud-Computing, IoT, künstliche Intelligenz, Automatisierungen, Sensorik und Robotik setzt? Ob Autonomes Fahren, Smart Grids oder regenerative Energieerzeugung: Solche Jobs benötigen zum Studium oft noch zusätzliche Qualifikationen und viel Erfahrung, die sich sprichwörtlich auszahlen können.

Die deutsche Industrie als Arbeitgeber

Zu den Branchen der deutschen Industrie, in denen 2022 beste Gehälter gezahlt werden, zählen die IT-, Telco- und Tech-Branche, die Finanzbranche, die Energiewirtschaft, die Luft- und Raumfahrtindustrie, traditionell auch die Automobilbranche sowie der Maschinen- und Anlagenbau. Gesucht sind hier neben den branchen- und fachspezifischen Berufen immer mehr auch technologische Spezialisten wie Anwendungsentwickler, Cloud- und Datenexperten oder Manager mit Erfahrung in agilem Projektmanagement.

Gemäß Branchenverband Bitkom verdienen Informatiker im Durchschnitt in Deutschland brutto pro Monat etwa 6.000 Euro. Derzeit fehlen jedoch laut Bitkom-Studie zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte rund 137.000 IT-Expertinnen und -Experten – über sämtliche Branchen hinweg. Umso attraktiver fallen ihre Gehälter aus angesichts der Konkurrenz um Talente und den wachsenden IT-Zuständigkeiten zwischen Büro, Administration und Produktion.

Laut Gehaltsreporter.de können Berufsanfänger mit Master-Abschluss beim Einstieg in die Industrie im Schnitt zwischen 47.000 und 55.000 Euro verdienen. Dazu kommen Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie eine variable Prämie. Wer ohne einen Hochschulabschluss in die Industrie geht, kann sich beispielsweise zum Industriemeister aufwärtsqualifizieren und sich mit Lehrgängen bessere Verdienstpositionen verschaffen. Ein Industriemeister Metall in der Autoindustrie kann heute beispielsweise bis zu 4.800 Euro nach Tarif/Bundesland verdienen. Das ist auch ganz schön ordentlich!