Den Benjamin-Franklin-Effekt im Job nutzen

Copyright©Taizhan Sakimbayev

Benjamin Franklin zählt zu den Gründervätern der Vereinigten Staaten. Der US-amerikanische Naturwissenschaftler und Schriftsteller war zudem der Erfinder des Blitzableiters und für seine klare, strategische Denkweise bekannt. Von ihm stammt das Zitat: „Jeder, der dir einmal einen Gefallen getan hat, wird eher bereit sein, dir wieder zu helfen als derjenige, den du selbst unterstützt hast.“ Diese Aussage, als Benjamin-Franklin-Effekt bekannt, beruht auf dem Phänomen der kognitiven Dissonanz. Franklin selbst nutzte den Effekt, der mittlerweile in verschiedenen Situationen erfolgreich praktiziert wird.

Warum funktioniert die Benjamin-Franklin-Methode?

Der nach Benjamin Franklin benannte Effekt wurde vom berühmten US-amerikanischen Forscher genutzt, um andere Menschen für sich zu gewinnen. Studien, die sich mit der kognitiven Dissonanz beschäftigten, führen den Erfolg des Benjamin-Franklin-Effekts auf die „reziproke Zuneigung“ zurück. In der Psychologie wird damit das gegenseitige Verhalten zwischen verschiedenen Personen beschrieben. Es geht darum, mit Sympathie bei anderen Zuneigung zu erzeugen. Sympathisch wirkenden Menschen wird gern geholfen, wenn diese freundlich um einen Gefallen bitten.

Den Benjamin-Franklin-Effekt können Sie am Arbeitsplatz, im Umgang mit Freunden, Kollegen und Vorgesetzten anwenden. Vor allem im Beruf fällt es oft nicht leicht, um Hilfe zu bitten. Stolz, Versagensängste und andere Gefühle hindern uns daran, Unterstützung durch Dritte anzunehmen. Tatsächlich bietet ein Gefallen aber die Möglichkeit, starke Beziehungen zu Teamkollegen aufzubauen. Menschen fühlen sich wohl, wenn sie gebraucht werden. Die Bitte um Hilfe zeigt dem anderen, dass ihm vertraut wird. Vertrauen und Wertschätzung bilden die Grundlage einer guten Zusammenarbeit. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Bitte ausgeschlagen wird, ist relativ gering.

Das Phänomen der kognitiven Dissonanz

Der Aufbau von Vertrauen und Sympathie spielt im Berufsleben eine wichtige Rolle. Wer akzeptiert und wertgeschätzt werden möchte, sollte darauf achten, sympathischer zu wirken. Grundsätzlich ist der Benjamin-Franklin-Effekt in den meisten beruflichen Situationen geeignet, um eine reziproke Zuneigung zu verstärken. Die Methode beruht auf psychologischen Erkenntnissen der kognitiven Dissonanz. Es handelt sich somit um ein wissenschaftlich basiertes Konzept und nicht um einen Trick. Als kognitive Dissonanz bezeichnet die Psychologie einen negativen Gefühlszustand. Dieses Gefühl wird durch unvereinbare, sich gegenseitig ausschließende oder widersprüchliche Wahrnehmungen ausgelöst. Es können Gedanken, Meinungen, Wünsche oder Absichten sein, die eine kognitive Dissonanz hervorrufen.

In dieser Situation empfinden Sie die Notwendigkeit, diesen inneren Konflikt möglichst rasch zu beheben. Dies geschieht auf unterschiedliche Weise. Sie können Ihre Ansichten spontan ändern, um Ihr Ziel zu erreichen. Oft belügen Menschen sich selbst, um sich etwas „schönzureden“. Psychologisch betrachtet ist der Benjamin-Franklin-Effekt eine kognitive Verzerrung, die im Gehirn entsteht. Die Bitte um Hilfe führt dazu, dass man eine Person, der man einen Gefallen getan hat, sympathischer findet. Auch ein Mensch, den man eigentlich nicht mochte, erscheint auf einmal in einem positiven Licht. Im Berufsleben erweist sich der Benjamin-Franklin-Effekt als nützliches Konzept.

Welchen Nutzen bietet der Benjamin-Franklin-Effekt am Arbeitsplatz?

In welchen Fällen ist der Benjamin-Franklin-Effekt im Job anwendbar? Stellen Sie sich vor, dass Sie gerade Ihren Traumjob gefunden haben. Um beruflichen Erfolg zu haben, mehr Geld zu bekommen und die Karriereleiter hinaufzuklettern, müssen Sie andere von Ihren Fähigkeiten überzeugen. Freundlichkeit und Empathie genügen nicht, um bei Kollegen gut anzukommen. Nutzen Sie den Benjamin-Franklin-Effekt, indem Sie eine Person um einen Gefallen bitten. Eine Bitte um Hilfe wird wohlwollend aufgenommen. Das Eingeständnis eigener Fehler oder Schwächen macht einen Menschen sympathisch. Mit diesem Trick überzeugen Sie sogar Kollegen, die Ihnen gegenüber neutrale oder negative Gefühle hatten. Es ist psychologisch erwiesen, dass eine Person, die einer anderen einen Gefallen tut, den Menschen, dem sie geholfen hat, mag.

Fällt es Ihnen schwer, um Hilfe zu bitten? Dahinter verbirgt sich meist die Angst vor Ablehnung. Diese ist jedoch unbegründet. Häufig wird die Wahrscheinlichkeit, dass geholfen wird, unterschätzt. Tatsächlich ist die Motivation, zu helfen, bei jedem Menschen vorhanden.

In welchen Situationen darf im Job vom Benjamin-Franklin-Effekt Gebrauch gemacht werden? Und wann sollten Sie lieber nicht um einen Gefallen bitten? In den ersten Tagen und Wochen am neuen Arbeitsplatz begegnen Ihnen viele Herausforderungen. Als Berufseinsteiger oder Neuling im Team kennen Sie wichtige firmeninterne Regelungen noch nicht. Nutzen Sie den Benjamin-Franklin-Effekt, um das Wohlwollen Ihrer Teamkollegen zu erwerben. Bitten Sie gezielt um Hilfe, wenn Sie etwas nicht verstanden haben. Durch Ihre Ehrlichkeit wirken Sie sympathischer.

Auch bei Gesprächen mit der Personalabteilung ist der Benjamin-Franklin-Effekt hilfreich, etwa, wenn Sie um mehr Geld bitten. Fehlt Ihnen hingegen Fachwissen, sollten Sie auf Fachliteratur zurückgreifen oder eine Weiterbildung besuchen. Nach Hilfe fragen und Unterstützung annehmen dürfen auch Führungskräfte. Nahbarkeit schafft Vertrauen. Das Risiko einer Ablehnung ist äußerst gering, wenn Sie freundlich um den Gefallen bitten.

Der richtige Zeitpunkt für einen Gefallen

Setzen Sie den Benjamin-Franklin-Effekt zum richtigen Zeitpunkt ein. Der ideale Moment für eine Bitte hängt beispielsweise von der Tageszeit ab. Am frühen Morgen oder vor einem wichtigen Meeting sollten Sie keine Anfrage starten. Ähnlich ungünstig ist der Moment kurz vor Feierabend, wenn sich die Kollegen bereits im Aufbruch befinden. Hohe Erfolgsaussichten sind in ruhigen Stunden zu erwarten. Sprechen Sie eine Person an, die gerade nicht so viel zu tun hat. Falls notwendig, können Sie eine Gegenleistung in Aussicht stellen. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Ihnen umgehend geholfen wird. Achten Sie auf Ihre Körpersprache. Sprechen Sie nicht zu laut oder zu leise. Halten Sie Blickkontakt mit der Person, während Sie Ihr Gefallen formulieren. Ein freundliches Lächeln macht sympathischer. Es ist psychologisch geschickt, sich anschließend für die tatkräftige Unterstützung zu bedanken. Dadurch erwerben Sie Sympathiepunkte und können den Benjamin-Franklin-Effekt im Job richtig nutzen!

Sie möchten beruflich durchstarten und an neuen Herausforderungen wachsen? Schauen Sie sich in unserer Jobbörse rz-stellen.de um. Im umfangreichen Stellenangebot ist bestimmt Ihr neuer Traumjob dabei, für den Sie sich umgehend bewerben können.